Nach der Trennung wieder mit dem Ex zusammen – 5 Tipps
Das Gefühl war richtig und doch ging alles schief
In der Wohnung scheint die Zeit stillzustehen. Alles ist plötzlich ruhig. Erst jetzt wird dir bewusst, dass dir die kleinen Streitereien fehlen oder wie laut das gegenseitige Anschweigen durch die Räume dröhnte.
Es fehlt etwas. Etwas, das durch einen tiefen Schmerz ersetzt wurde. Er war der Traummann – und mit dieser Erkenntnis willst du mit deinem Ex nach der Trennung wieder zusammen kommen.
Wie konnte es passieren, dass die vielen Gemeinsamkeiten und Erlebnisse euch schließlich doch nicht zusammenhalten konnten?
Freunde und Bekannte blickten mit Neid auf euch:
Ja, ihr wart wie füreinander gemacht.
Du kommst nach Hause und niemand wartet, mit dem du deine Erlebnisse teilen kannst. Die Versuchung ist groß, zum Telefon zu greifen und ihn einfach anzurufen – oder auf seine Nachrichten zu antworten. Eine Trennung erfordert viel Stärke und noch schwieriger sind die ersten Wochen und Monate des Alleinseins.
Die gute Nachricht vorweg:
Die innere Zerrissenheit und das Gefühl, dass die Welt aus den Fugen geraten ist, sind vorübergehend.
Die schlimme Zeit nach dem Beziehungsende geht vorbei, der Liebeskummer und die innere Leere lösen sich auf. Der Schmerz lässt nach und du lernst möglicherweise, mit der neuen Einsamkeit umzugehen. Der Verlassene sowie auch der Schlussmacher verarbeiten die Trennung.
Besonders schwierig ist für viele Frisch-Getrennte, dass die Erinnerungen noch wirklich lebendig und schmerzhaft sind. Die alte Liebesbeziehung wirkt in großer Macht in dir nach. Selten sind die Erinnerungen angenehm oder heilvoll. Selbst deinen engsten Freunden fehlt oft der Zugang, damit sie dir beistehen können.
Kommst du mit dem Partner nach Monaten wieder zusammen, kann alles anders sein. Ihr habt das Vergangene geklärt und aufgearbeitet.
Das ist zumindest die Hoffnung aller, die sich – sobald der Schmerz nachlässt – zum Partner zurücksehnen. Tatsächlich trifft dies auch auf viele der Revival-Partnerschaften zu. Wichtig ist, die Ursachen für das Scheitern der Beziehung herauszufinden, um den anschließenden Neustart auf feste Füße zu stellen.
Darum scheitern die meisten Beziehungen
Können eure alten Probleme nicht gelöst werden, hat ein Neuanfang mit dem Ex selten Erfolg. Die Suche nach Gründen fürs Scheitern der Beziehung ist wichtig, damit ihr bei einem neuen Zusammenleben die gleichen Fehler vermeiden könnt:
- War die Beziehung eingeschlafen?
- Habt ihr nebeneinander hergelebt?
- War Eifersucht im Spiel?
- Gab es es Seitensprünge?
- Lief es im Bett nicht mehr?
- Waren die Zukunftspläne unterschiedlich?
- Gab es dauernde Streitigkeiten wegen Kleinigkeiten?
Möchtest du nach der Trennung mit dem Partner nochmal zusammenkommen, ist es hilfreich bei dir selbst anzufangen. Ein Neuanfang kann gelingen, wenn sich jeder gleichermaßen um den anderen bemüht. Dazu solltet ihr beide bereit sein: Denn eine Partnerschaft bedeutet „Arbeit“.
Ein amerikanisches Psychologen-Team hat hunderte Paare begleitet. Ziel der mehrjährigen Untersuchung war, den häufigsten Grund für Trennungen zu finden. Und tatsächlich war das Ergebnis eindeutig. Die Wissenschaftler um den Psychologen John Gottman konnten diesen Grund mit einem Wort zusammenfassen: Missachtung.
Gehen Paare also auseinander, weil es im Grunde genommen nur ein „Kommunikationsproblem“ gibt? Gottman beobachtete, dass Partnerschaften, bei denen ein Kommunikationsangebot häufig auf Ablehnung stieß, sich nach einigen Jahren getrennt hatten.
Das Kommunikationsangebot lautete etwa: „Ich habe mit meiner Schwester gesprochen“. Entscheidend für die Zukunft der Beziehung war, wie der andere darauf reagierte. Gescheitert waren die Paare, bei denen der Partner eine abweisende Reaktion zeigte und nicht auf das Kommunikationsangebot einging.
Oder er sagte: „Lass mich in Ruhe Fernsehen“. Damit war die Kommunikation beendet – und gleichzeitig der Grundstein für die sich anbahnende Beziehungskrise gelegt.
Bei der Beobachtung der Paare trat das Ablehnen der Kommunikation jedoch häufiger auf. Im Grunde genommen kam die Gleichgültigkeit eines Partners gegenüber dem anderen zum Vorschein. Mit der Zeit wuchs auch der Frust über die Teilnahmslosigkeit.
Kommunikationsprobleme sind selten der eigentliche Trennungsgrund. Offensichtlich ist es ein Kennzeichen für Beziehungen, in denen es an Harmonie und Gemeinsamkeit mangelt.
Die innerliche Kündigung der Beziehung
Paare scheitern, wenn ihr Wunsch nach Nähe und Vertrauen unerfüllt bleibt. Bleiben deine Verbindungsversuche unbeantwortet, gibst du irgendwann auf – zumindest war dies bei den beobachteten Paaren der Fall.
Frauen versuchen noch eher, den Konflikt zu lösen. Männer hingegen nehmen die Missachtung hin und beenden die Kommunikation nach einigen vergeblichen Versuchen.
Ist das Ende der Geduld erreicht, ist auch eine Trennung unvermeidlich. Es wird immer wieder beobachtet, dass Männer erst sehr spät aufbegehren. Wenn sie schließlich ein Problem ansprechen, ist die Entscheidung meist schon gefallen – der Partner wird verlassen.
Der Ton sorgt für Gleichklang in der Partnerschaft
Kritik ist ebenfalls ein häufiger Grund für das Scheitern von Beziehungen. Der Psychologe und Paarberater Steven Stosny spricht sogar von einer Eskalation der Kritik in Beziehungen.
Wer oft kritisiert wird, fühlt sich mit der Zeit kontrolliert. Eine Reaktion, die den Kritisierenden wiederum zu noch mehr entwertender Kritik anstacheln kann.
Besser ist es, deinem Partner ein ermutigendes Feedback zu geben. Anstatt „Du bist faul“ in den Raum zu werfen, kannst du mit „Lass uns das gemeinsam angehen“ eine Lösung angehen.
Glückliche Paare in dauerhaften, stabilen Beziehungen begegnen sich nicht mit Missachtung, sondern mit Wertschätzung. Sie nehmen Gesprächs- und Interaktionsangebote des Partners an.
Die wichtige Erkenntnis aus der amerikanischen Psychologen-Studie von John Gottman: Die Liebenden können ihr Verhalten ändern.
Du kannst lernen, die Angebote deines Partners besser zu erkennen und auf sie einzugehen. Voraussetzung ist natürlich, dass du die Fehlkommunikation wahrnimmst und ein wirkliches Interesse hast, dich um den Partner zu bemühen. Dann aber könnt ihr gemeinsam an dieser Weiterentwicklung wachsen – auch eure Liebe.
Die Schuldfrage beim Trennungsgrund
Wie wichtig ist sie eigentlich, die Schuldfrage: Wer war schuld an der Ehekrise?
Ist dein Mann fremdgegangen, hat er das Vertrauen zerstört.
Hilft diese Erkenntnis bei einem Neuanfang weiter?
Kannst du den Vertrauensbruch jemals verzeihen oder sogar vergessen?
Auch hier steht die Erkenntnis im Raum, dass an einem Fehler immer beide Partner schuld sind.
Warum ging er fremd?
Hat er die erste Gelegenheit wahrgenommen oder war es Frustration?
Häufig führt die Suche nach einer Bestätigung zum Fehltritt – sofern diese in der Partnerschaft verweigert wurde.
Soll die alte Liebe in ein Revival gehen und wiederbelebt werden, helfen Schuldzuweisungen wenig.
Ohne das Hinterfragen und Aufarbeiten des Fehlverhaltens ist eine Rückkehr zum Ex erneut zum Scheitern verurteilt. Die Gründe für die Trennung müssen von beiden Verstanden sein.
Auch wenn äußere Umstände, wie Stress im Job oder eine Fernbeziehung zum Scheitern beigetragen haben, ist es erforderlich die Ursachen beim zweiten Anlauf überwinden zu können.
Weil alte Liebe rostet
Schon Omas Oma wusste „Alte Liebe rostet nicht„. Doch, auch die Liebe rostet. Allerdings heißt das nicht, dass sie nicht nochmal über den TÜV kommt – und dann sogar besser läuft als jeder Neuwagen.
Vielleicht ist es sogar der Rost, der den Herzschmerz auslöst und dich den Partner so stark vermissen lässt. Dieser natürliche Rost, der sich im Laufe der Jahre bildet und dessen Wachstum ihr täglich beobachtet habt.
Lässt eure anfängliche Verliebtheit nach, wächst die Vertrautheit mit deinem Partner. Mit dem Aussprechen der Trennungsentscheidung bist du plötzlich auf dich allein gestellt und der Partner mit seiner Patina fehlt.
Auch wenn es für dich einen schwerwiegenden Trennungsgrund gab, ist es doch häufig der Alltag mit seiner gewohnten Routine, den du vermisst. Welche Fehler dein Partner auch hatte, er spielte eine Rolle in deinem Leben, die wohl auf unbestimmte Zeit unbesetzt bleibt.
Gewohnheit macht Liebe
Du willst nicht die schlechten Kochkünste zurück, nicht das Genörgel und auch nicht die ständige Streitsucht. Der Partner soll zurückkommen, damit das Leben wieder in seinen gewohnten Bahnen läuft.
Zieht er wieder ein, ist auch die alte Ordnung wiederhergestellt. Gemeinsam plant ihr die Freizeit und – trotz aller Streitigkeiten – gab es doch auch immer schöne und harmonische Stunden. Auf einer rationalen Ebene hat dies nichts mit deinem Partner zu tun.
Lässt die erste Enttäuschung nach besteht die Gefahr, den Partner zu idealisieren. Theoretisch könnte (fast) jeder andere das gleiche „leisten“ – wenn da nicht die Sache mit dem Rost wäre. Die Beziehung bleibt für eine sehr lange Zeit mit euch verhaftet und hinterlässt sehr viel mehr Spuren, als ihr euch eingestehen wollt.
Sehnsucht nach dem Ex – dies sind die Gründe
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Dies ist nichts Neues, häufig aber einer der Gründe, warum wir überhaupt eine Partnerschaft anstreben:
Das Leben zu zweit erscheint einfacher und es ist mühsam, sich auf jemand neuen einzulassen, seine Wünsche und Eigenarten kennenzulernen.
Es gibt viele Gründe, die Beziehung zu verlassen und mindestens genauso viele, um sich die alte Partnerschaft wieder zurückzuwünschen.
Sex
Auch wenn der Beziehungsalltag belastend war, kann der Sex durchaus erfüllend gewesen sein. Viele wünschen sich den Partner zurück – alleine wegen des geregelten Sexlebens.
„Fear of Missing out“
Der englische Begriff FOMO beschreibt das Gefühl, etwas im Leben zu verpassen. Als Single registrierst du sehr deutlich, dass die Menschen im sozialen Umfeld geordnete Beziehungen führen.
Sie bekommen Kinder und schaffen gemeinsame Werte. Während die Paare im Freundeskreis das Eigenheim planen und über die schulischen Probleme der Kinder sprechen, bekommst du als Single Angst, das wirklich wichtige im Leben zu verpassen. Auch das kann das Verlangen nach dem Ex verstärken.
Dopamin
Bei Anspannungen und intensiven Gefühlen, Stimmungen oder Empfindungen produziert der Körper Dopamin. Dieser Botenstoff wurde auch bei den gemeinsamen Erlebnissen mit deinem Partner produziert.
Im Singleleben ist es hilfreich, wenn du selbst für die Hochs und Tiefs des Dopamins sorgst; ein Partner, der unterhält, nervt, motiviert oder neue Ideen präsentiert fehlt. Fällt auch der intime Kontakt zu einem Mann über einen längeren Zeitraum aus, wird sich dein Körper nach Dopamin sehnen.
Dating Stress
Heutzutage „datet“ jeder jemanden – zumindest scheint es so zu sein. Das Dating ist aufregend, es lenkt ab vom Liebeskummer und es sorgt für Abwechslung im Singleleben.
Dating kann allerdings auch in Stress ausarten, der wiederum die Erinnerung an den Partner ankurbelt. Auf einen neuen Partner musst du dich einlassen, was Aufmerksamkeit, Konzentration und Planung erfordert. Denn wer möchte schon nach einigen erfolglosen „Dates“ als Langweilerin dastehen?
Doch auch das brandneue Date kann sich „trennen“ und erheblichen Liebeskummer hinterlassen. Bei den kurzen und kurzfristigen Bekanntschaften auf Singlebörsen oder Dating Plattformen geht das oft sehr schnell. Auch wenn der Abzug des Dating-Partners weniger schmerzhaft ist, zerrt dies unnötigerweise am Selbstbewusstsein.
Geteilter Alltag
Einen Partner zu haben bedeutet auch eine Erleichterung im Alltag. Kommt Behördenpost, kannst du dich zumindest mit dem Partner austauschen, um Lösungen zu finden. Im Haushalt teilt ihr euch die Aufgaben, selbst wenn unterm Strich mehr zu tun ist, als in deinem Singlehaushalt. Ohne den Partner fehlt der Austausch bei den kleinen und großen Problemen des Lebens.
In Erinnerungen schwelgen
Ja, es gab schlimme Zeiten. Aber es gab auch schöne Momente, die ihr gemeinsam genossen habt. Während das ertragene Leid vergessen wird, sehnst du dich nach diesen glücklichen Momenten zurück.
Der Herzschmerz ist riesig, wenn Erinnerungen zum gemeinsamen Lachen, den erlebten Abenteuern und Urlauben Revue passieren. Wehmut ist einer der Gründe, den Partner zurückzuwollen.
Das leere Haus
Die Schritte hallen laut in der leeren Wohnung. Sie tun es nicht, aber sie klingen so. Bist du alleine in der Wohnung, musst du dieses leere Haus ertragen lernen.
Hobbys lenken ab, Telefonate auch und wenn Freunde zu Besuch kommen ist das Robinson-Gefühl schnell verschwunden. Bis dahin ist die Sehnsucht nach dem bekannten Gesicht auf dem Sofa unerträglich groß.
Soul Mate
Der Soulmate ist, was wir in einer Partnerschaft suchen. Eine Seelenverwandtschaft. Die verwandte Seele, mit der wir unsere Empfindungen teilen – ohne viele Worte.
Wer lange mit einem Partner zusammen war, wird diesen leicht als sein „Soul Mate“ bezeichnen. Tatsächlich ist es wohl die jahrelange Gewohnheit und das damit verbundene intensive Kennenlernen. Das Gefühl, sein Soul Mate verloren zu haben, mag also trügen. Mit einem neuen Partner kann es sich erneut einstellen.
Traumpaar
„Och Mensch, dabei habt ihr doch so toll zusammen gepasst“. Stockhiebe wären vermutlich leichter zu ertragen, als die gutgemeinten Kommentare aus dem Freundeskreis.
Auch wenn es jeder sagt, muss es noch lange nicht richtig sein. Allerdings können die von Freunden und Arbeitskollegen leichtfertig dahingesagten tröstenden Worte gerade in der Anfangsphase der Trennung besonders schwierig sein.
Bumerang – wenn die Liebe zurückkommt
Die Forscher nennen es eine Bumerang-Liebe. Kommen Menschen nach einer Trennung wieder zusammen, fragt sich die Wissenschaft warum der aufgewärmte Kaffee so gut schmeckt, nachdem die Beziehung doch so kaputt schien.
Eine Umfrage in Großbritannien ergab, dass 78 Prozent der geschiedenen Paare, die mit dem Partner einen Neuanfang gewagt haben, einen Seitensprung verziehen haben.
Auch bei 70 Prozent der Deutschen ist nach einer Statista-Umfrage ein Seitensprung Grund für die Trennung. Weitere 50 Prozent klagten über Streitereien in der Partnerschaft. Häufige und selbst schwerwiegende Trennungsgründe, wie der Seitensprung, führen demnach noch lange nicht zum endgültigen Beziehungsaus.
Mit dem Aussprechen der Trennung ist es also noch lange nicht vorbei. Tatsächlich geht die Krise in eine neue Phase – und die ist wichtiger als gedacht. Entscheidend für einen späteren Neuanfang ist, dass ihr euch bei der Trennung nicht zu stark kränkt.
In der folgenden Trennungsphase können neue und sehr tiefe Verletzungen entstehen und wenn ihr es schafft, diese zu vermeiden, habt ihr deutlich bessere Chancen für einen Neustart.
Wolfgang Krüger ist Paartherapeut und Autor des Buches „Liebe ist – den ersten Schritt zu tun“. Er vertritt die Ansicht, dass man zwölf Monate braucht, um eine Trennung zu überwinden. Erst nach dem Schock, der Trauerphase und einer Neuorientierung kann man ein Revival mit dem Partner planen, so der Berliner Paartherapeut.
Entscheidend für den Neustart ist, dass die Partner fähig sind sich zu ändern. Nicht alle Persönlichkeiten können sich ändern, selbst wenn sie es versprechen.
Extreme Kontrollfreaks, Choleriker oder Narzissten werden dazu kaum in der Lage sein – so sehr du dir das auch wünschst. Alle anderen haben aber nach einer Trennungszeit durchaus gute Chancen, wieder zusammenzufinden – so der Berliner Paartherapeut.
Stark bleiben trotz Trennungsschmerz
Nicht immer wollen beide Partner die Trennung. Das kann so weit gehen, dass sich einer der Partner an den anderen klammert: „Du kannst mich doch nicht einfach hängen lassen„, „Ausgerechnet jetzt, wo ich dich so dringend brauche„, „Kannst du mir nicht noch ein einziges Mal verzeihen?„.
Gibst du nach, befindest du dich in der gleichen Situation wie zuvor. Beim vorschnellen Nachgeben schleichen sich zudem Gefühle des Versagens und der Hoffnungslosigkeit ein: „Ich schaffe es nicht„.
Denn für die Trennung werden oft die letzten noch verbliebenen Kraftreserven mobilisiert. Nachdem auch dieser Trennungsversuch gescheitert ist, fühlt sich das eigene Ich leer und ausgebrannt an.
Diese Wunden können auch deine neue Liebe gefährden. Eine Geste oder ein Wort deines neuen Partners genügt, um uns in die Schrecken der Vergangenheit zurückzuversetzen.
Von einer Sekunde zur nächsten steht er wieder im Raum – und der Schmerz ist auf einen Schlag zurück. Wenn du schlechte Erfahrungen gemacht hast, ist es normal wenn du vorsichtig und misstrauisch reagierst.
Es fällt schwer, dir jemandem anzuvertrauen. Es ist schwierig, dich auf einen neuen Partner einzulassen und es ist eine Herausforderung, mit deinem alten Partner eine erneute Beziehung zu riskieren. Die eigene Übersensibilisierung lässt der Wiederbelebung der Beziehung kaum eine Chance.
Es ist sinnvoll, sich Zeit zu lassen und zur eigenen Stabilität zurückzufinden. Auch wenn der Trennungsschmerz nachlässt, steigt oft die Sehnsucht nach dem vertrauten Partner.
Ein schneller Ersatz mit einem neuen Partner ist in der angespannten Situation viel zu mühsam, schwierig und erfordert zudem Glück. Oder ist es Schicksal?
Wer auf Flirtingplattformen einen Ersatz für den alten Partner sucht, wird vermutlich wenig erfolgreich sein. Ist die Liebe auch nach einigen Monaten noch groß, erfordert eine Wiederbelebung der alten Lebensgemeinschaft dennoch ein hohes Maß an Engagement: Die Vergangenheit muss aufbereitet und die neue, gemeinsame Zukunft vorbereitet werden.
Zurück wegen des schlechten Gewissens
Steht der Ex plötzlich vor der Tür, weinend und flehend, glimmt möglicherweise gleich deine Hoffnung wieder auf: „Kommt es jetzt endlich zur klärenden Aussprache?“
Selbstverständlich wird er sich ändern, alles wird wieder gut – und genau das möchtest hören.
Du träumst davon, dass der Herzschmerz nachlässt und alles wieder wie früher ist.
Wird der bettelnde Ex allerdings abgewiesen, stellen sich schnell Schuldgefühle bei dir ein. Vielleicht wollte der manipulative Partner das mit seinem Besuch bezwecken.
Es ist schwierig, dieser unangenehmen Situation auszuweichen, während dein Inneres tobt und der Liebe nachgeben will. Lieber ein Partner der Leid erzeugt, als überhaupt keinen?
Wer aber in solchen Momenten an der Trennungsentscheidung festhalten kann, sichert sich tatsächlich die wichtigen Chancen für einen Neustart mit dem Partner. Die Wochen und Monate nach dem Beziehungsende werden zur Basis für das spätere Wiederaufleben der Liebe.
Dem Schmerz ein Ende bereiten
Für den erfolgreichen Neustart eurer Partnerschaft dürfen egoistische Gründe nicht im Vordergrund stehen.
Beim erneuten Zusammenziehen ist es vorteilhaft die alten Probleme gelöst zu haben – aus Respekt und Liebe vor dem anderen.
Warum möchtest du den Partner zurück?
Ist es die Macht der Gewohnheit, die Langeweile, oder das mühsame Aufbauen eines neuen Freundeskreises dass du deine Beziehung retten möchtest?
Geht es bei der vermeintlichen Sehnsucht um Bequemlichkeit, ist es hilfreich den Neuanfang noch einmal zu überdenken. Wird die alte Beziehung wieder „reaktiviert“, investiert ihr beide erneut Gefühle.
Ihr gebt das neue Leben auf und setzt euch der einst traumatischen Beziehung erneut aus. Das zeugt von Hoffnung, aber auch von viel Vertrauen in den anderen. Keiner sollte diese Situation ausnutzen.
Keine Zukunft nach der Trennung
Nach einer gescheiterten Beziehung beeinflussen Ängste die Partnersuche und sie beeinflussen vermutlich deine Sehnsucht nach dem Ex.
Du durchlebst intensive Gefühle – von der Angst ohne den Partner bis hin zur Angst mit ihm.
Flirtportale bieten Zerstreuung, aber letztlich kaum einen Ersatz für den noch immer geliebten Partner. Bei allen neuen Bekanntschaften – ob online oder in der realen Welt – kannst du deine eigene Unbefangenheit zurückgewinnen.
Letztlich gibt dies auch Kraft, um nach der Trennung wieder mit dem Ex zusammen kommen zu können.
Umso länger du mit deinem Partner zusammen warst, desto schwerer wird das Auseinandergehen. Der gemeinsame Hausstand muss aufgelöst und eine neue Wohnung gefunden werden.
Es kommt auch vor, dass selbst die engsten Freunde nach einem „Schuldigen“ suchen, der all das Leid verursacht hat. Häufig wird der sich trennende Partner zum Sündenbock erklärt – selbst wenn dieser jahrelang gelitten und letztlich nur die Notbremse gezogen hat.
Die Zeit nach der Trennung ist meist schwierig. Dabei spielt die Vielzahl der neuen Herausforderungen, eine große Rolle. Nicht nur der Verlust deines Partners schmerzt, sondern der Alltag wird möglicherweise komplizierter und die Einsamkeit drückt auf die Seele.
Im Trennungsjahr lenken die vielen Dating-Möglichkeiten ab. Wenn der Liebeskummer nachlässt wird oft klar, dass dein alter Partner zwar keine vollen 10-Punkte auf der Traumpartner-Skala erreichen konnte, eine 8 hatte er aber schon verdient.
Möglicherweise haben einige deiner Dating-Partner genau diese fehlenden 2 Punkte, doch dann stellen sie sich als unzuverlässig, langweilig oder untreu heraus.
Durch den Vergleich mit anderen Partnern kann dir klarwerden, dass die eigenen Erwartungen viel zu hoch waren. Hattest du all die guten und besonderen Eigenschaften übersehen oder nie zu schätzen gewusst?
Die Zeit nach dem Beziehungsende hat das Potenzial den Beweis liefern – dass der Ex nämlich genau der Richtige fürs Leben war.
Nach einer Trennung wieder zusammen – so kann es klappen
In den Monaten nach dem Beziehungsaus werden dir deinen persönlichen Wünsche und Überzeugungen in der Regel klarer.
Es kristallisieren sich die Anforderungen heraus, die du an eine Partnerschaft stellt. Was muss der Partner ändern, damit ein Neuanfang funktioniert?
Was kannst du selbst beitragen, damit der Neuanfang funktioniert?
Die Visionen beider Partner in Bezug auf Partnerschaft, das gemeinsame Leben und die Zukunft müssen aufeinander abgestimmt sein. Verfolgt ihr die gleichen Ziele, lassen sich die Hürden des Lebens und des Alltags leicht überwinden.
Möglicherweise hilft es zunächst das Vergangene zu bewältigen und euch auf die neue gemeinsame Zeit vorzubereiten. Nach dem Beziehungsende nehmt ihr beide eine Zwangspause, in der ihr neue Hobbys probiert oder die persönlichen Karriereziele in Angriff nehmen könnt. Geht es langsam an und überstürzt nichts.
In dieser Zeit der Besinnung stehen viele Fragen im Raum.
Habe ich den Partner verletzt?
Auch wenn eine solche Verletzung kein Trennungsgrund war, können verbale Attacken oder ein schlechter Umgang zur Entscheidung beigetragen haben. Gerade in langjährigen Partnerschaften entstehen häufig ungelöste Konflikte.
Dabei sind viele dieser Konflikte recht einfach zu lösen: Gab es etwa immer dieselben Vorwürfe – die sogar Monate oder Jahre zurücklagen? Willst du mit dem Ex einen Neuanfang wagen, ist es hilfreich das gemeinsame Leben, das Verhalten des einzelnen und den Umgang miteinander genau unter die Lupe nehmen.
Fazit:
Jeder Neuanfang erfordert ein wenig Überwindung – auch die Rückkehr zu deinem Ex. Die Spannungen und Ängste sind noch deutlich im Bewusstsein und schließlich weist du nicht, ob der Neubeginn funktioniert. Es bedarf regelmäßige Pflege um die Ehe zu retten.
Bist du dir sicher, den Partner zurückzuwollen, hast in der „neuen alten“ Beziehung ein gutes Stück Arbeit vor dir. Verfolgt ihr beide aber ehrliche Absichten, könnt ihr wieder zusammenkommen und einer erfüllten Zukunft steht nichts im Wege. Ob alte Liebe rostet oder nicht – sie ist immer einen Neuanfang wert.